Pastorin
Theologische Veröffentlichungen von Anna Janzen
Die sühnefreie Heilslehre nach Lukas
Lukas
hat eine das Leben preisende Soteriologie überliefert: Der lebende
Jesus Christus, vor und nach seiner Auferstehung, schenkt allen
Glaubenden das Heil Gottes. Der Evangelist präsentiert eine
Soteriologie, die die archaische Vorstellung von Sühne durch das
Blut bei Weitem übersteigt. Nicht Folter und Kreuzestod dienen dem
Heil, sondern die Gegenwart Gottes in Jesus. In der Begegnung
mit Jesus erfahren die Suchenden Gott und seine heilsame Güte. Die
Menschen sind nach Lukas nicht von Grund auf sündig, sondern sie
sind Kinder Gottes, die auf Abwege geraten können. So spricht er
nicht vom sündigen Wesen des Menschen, sondern von seinen sündigen
Taten, von denen er umkehren sollte. Der Umkehr folgt der Empfang des
Heils Gottes, das Leben bedeutet und sich im ethischen Handeln
äußert.
212 Seiten
Der Friede im lukanischen Doppelwerk vor dem Hintergrund der Pax Romana
Unter den Evangelisten erweist sich Lukas als der Aufgeschlossenste gegenüber der römischen Antike. Die Politik und Justiz der Pax Romana weiß er zu schätzen; gegen ihre wirtschaftlichen Vorteile hat er nichts einzuwenden; die philosophischen Lehren seiner Zeitgenossen sind ihm vertraut. Trotz dieses positiven Bildes der Pax Romana stellt er Jesus als Retter, König und Friedensbringer für die Menschen dar. Diese Diskrepanz ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Lukas hat nämlich sein Doppelwerk so konzipiert, dass es sowohl für die Christen als auch die Nicht-Christen relevant ist: Die Christen fordert er auf, ihren Beitrag zur Verwirklichung des Gottesreiches zu leisten. Die römischen Behörden will er überzeugen, dass die Christen Respekt und Anerkennung verdienen.
296 Seiten
Beide Bücher sind beim Peter Lang Verlag erschienen.